Partizipatives Vorgehen bei der Entwicklung von Technologien für den demografischen Wandel

Susanne Maaß, Carola Schirmer, Anneke Bötcher, Daniel Koch, Regina Schumacher

sowie Sandra Buchmüller aus der Arbeitsgruppe dimeb der Universität Bremen.

Menschen werden heute deutlich älter und bleiben gleich­zeitig länger aktiv. Ihr gewohnt selbst­bestimmtes Leben wollen sie möglichst lange fortführen. Die Forschungs­agenda der Bundes­regierung „Das Alter hat Zukunft“ (2012) greift diesen Wunsch auf. Mobi­lität, soziale Kontakte und gesell­schaft­liche Teil­habe älterer Bür­ger_innen sollen mit Hilfe neuer I+K-Techno­logien gesichert und geför­dert werden. Das Projekt ParTec, das vom Bundes­ministerium für Bil­dung und For­schung (BMBF) von 01.04.2015 bis 31.05.2016 gefördert wird, denkt diesen Ansatz konse­quent weiter.

Es erforscht und erprobt Ver­fahren zur partizi­pativen und nutzer­orientierten Entwick­lung von Software für und mit älteren Menschen. Diese bei der Technologie­entwicklung häufig nicht beachtete Zielgruppe soll also selbst an der Ent­wicklung und Gestal­tung beteiligt werden. Damit wird einer­seits ein grund­sätzliches demo­kratisches Ideal verfolgt und anderer­seits die Tat­sache betont, dass ange­messene Technik­gestaltung ein tief­gehendes Ver­ständnis des Einsatz­kontextes erfordert.

Methoden partizi­pativer Soft­ware­ent­wicklung ermöglichen Technik­­expert_innen und zukünftigen Nutzer_innen einen wechsel­seitigen Lern­prozess bei der Erkun­dung von Bedarfen und der Ent­wicklung von Lösungen. Aller­dings sind diese Methoden bislang überwiegend in Arbeits­kontexten eingesetzt worden. Im Projekt ParTec sollen sie auf ihre Eig­nung für die Zusammen­arbeit mit älteren Menschen und die Aus­richtung auf deren Lebens­alltag unter­sucht werden.

Mit dem Pro­jekt ParTec stellen wir die Vor­stellung in Frage, man könne hilf­reiche Tech­nik mit guten Absichten „von außen“ ent­wickeln und müsse nur nach­träglich im Anwendungs­bereich Akzep­tanz dafür schaffen. Statt­dessen müssen Möglich­keiten gefunden werden, die Bedarfe „von innen“ zu formu­lieren und Gestaltungs­lösungen kritisch zu evaluieren. Eine besondere Heraus­forderung besteht darin, technische Hilfs­mittel in einen All­tag zu integrieren, der sich lange ohne digitale Techno­logien, ohne Internet oder Smart­phones etabliert hat.

Als exemplarischer Anwendungs­fall soll eine Nachbar­schafts­hilfe-Platt­form unter dem Motto „Suche Einkäufer – biete Nach­hilfe“ entwickelt werden, über die sich alte und junge Menschen vernetzen und unter­stützen können. Damit soll das Ziel der gesell­schaftlichen Teil­habe konkret reali­siert werden. Gleich­zeitig wird damit ein Bild von älteren Menschen in den Mittel­punkt gestellt, das ihre Fähig­keiten und Stärken betont, an die es anzuknüpfen gilt. Diese Entwicklungs­aufgabe bietet den Anlass und Rahmen für die Anwendung und Reflexion von partizi­pativen Verfahren.

Das im Zuge des Projektes entstehende Repertoire an Verfahren soll Softwareentwickler_innen Hilfestellung für ein partizipatives und nutzerorientiertes Vorgehen bei der Entwicklung von Technologien für den demografischen Wandel bieten.

Webseite: http://partec.informatik.uni-bremen.de
Abschlusspublikation: http://elib.suub.uni-bremen.de/edocs/00105568-1.pdf (open access)

Laufzeit:
04.2015 - 05.2016

Förderung durch das BMBF

InformAttraktiv

Susanne Maaß, Claude Draude, Kamila Wajda

Ute Bormann, Nadine Dittert, Claude Draude, Stefanie Gerdes, Carolin Zschippig, Susanne Maaß, Heidi Schelhowe, Kerstin Schill, Anja Zeising, Kamila Wajda

Die Frage, was die Informatik als Studienfach und Berufsperspektive für Männer so attraktiv macht, während die Nachfrage durch Frauen gering bleibt, lässt sich  mit Hilfe von Erkenntnissen der Geschlechterforschung untersuchen. Das Außenbild der Informatik, der Aufbau des Studiums, die Art der Vermittlung und die gelebte Fachkultur im Studium scheinen zu einer Ausgrenzung von Frauen bzw. von nicht primär technikorientierten Menschen zu führen. Hier müssen neue Wege gefunden werden, das Fach vielfältig zu präsentieren, zu vermitteln und zu leben, denn die Berufspraxis und das Studium von InformatikerInnen beinhalten in erheblichem Maße auch soziale, kommunikative, analytische und organisatorische Herausforderungen. Umgekehrt muss auch die Assoziation von Technik mit Männlichkeit aufgebrochen werden, wozu eine entsprechende Repräsentation technischer Artefakte und technischen Handelns gehört.

Im Projekt InformAttraktiv geht es darum, die Ausrichtung und Fachkultur der Informatik sowie ihre Darstellung in der Öffentlichkeit zu untersuchen und Einfluss auf die Entwicklung und Ausformung neuer Informatik-Forschungsbereiche zu nehmen. Aus der Genderforschung sollen fachliche Innovationsimpulse gewonnen werden, die zu einer attraktiven Ausrichtung des Faches und seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit führen. Aus aktuellen Forschungsthemen der Informatik werden im Projekt Workshopangebote (insbesondere für Kinder und Jugendliche) konzipiert, durchgeführt und evaluiert, mit denen ein modernes und lebendiges Bild des Faches vermittelt wird.

 

Abschlusspublikation: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:46-00104194-14 (open access)

 

Laufzeit:
2010 - 2013

Förderung durch das BMBF

LinDi: Linux Arbeitsplätze erfolgreich einführen! Usability und Diversity im Fokus

Susanne Maaß, Maike Hecht, Carola Schirmer, Yuliya Pysarenko (stud. Mitarbeiterin)

Download Forschungsbericht (PDF, 400kb)

Wie gelingt es großen Organisationen, die PCs ihrer MitarbeiterInnen erfolgreich auf das Betriebssystem Linux umzustellen? Bedeuten stark heterogene Belegschaften andere Anforderungen an die Migration als eine homogene Belegschaft? Im Rahmen einer explorativen empirischen Studie wurden Angestellte unterschiedlicher Organisationen befragt, die den Umstellungsprozess auf unterschiedlichen Hierarchieebenen miterlebt haben oder die sich derzeit noch in der Umstellung auf Linux am Arbeitsplatz befinden. In der Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Einzelinterviews (IT-Leitung), Beobachtungsinterviews (EndnutzerInnen) und Fokusgruppen (Fachvorgesetzte) werden die unterschiedlichen Bedürfnisse dieser Ebenen sichtbar, „Best Practices“ und „Dos and Don’ts“ im Umstellungsprozess beschreibbar.

Laufzeit:
06.2009 - 06.2010

Förderung durch das BMBF als Teil des Forschungsprojekts „Gender und Diversity in Innovationsprozessen“ der EAF, in Kooperation mit IBM Deutschland

 

eLearning III: Integrierter Erwerb von Informationskompetenz, Fachwissen und Selbstmanagementkompetenz

Carola Schirmer, Ralf Streibl, Andrea Joswig

Einsatz der E-Learning-Umgebung StudIP im Rahmen der Lehrveranstaltung "Informatik und Gesellschaft", um den integrierten Erwerb von Informationskompetenz, Fachwissen und Selbstmanagementkompetenz zu fördern.

In diesem Projekt wurde eine vertiefte Unterstützung des Seminars "Informatik und Gesellschaft" durch die E-Learning-Plattform StudIP eingeführt. Die Förderung der Informationskompetenz von Studierenden ist eines der Lernziele der Veranstaltung Informatik und Gesellschaft. Die Schulung und Beratung der Studierenden bei der Recherche zu den von ihnen gewählten Referats- und Projektthemen durch die Fachreferentin für Informatik an der SuUB ist ein bewährter Bestandteil des Seminars. Durch StudIP wurde in diesem Projekt die aufgabenbezogene Beratung der Studierenden durch die DozentInnen und die Fachreferentin intensiviert. Sie konnten zugleich inhaltlich und methodisch beraten werden und ihr Vorgehen und ihren Fortschritt reflektieren. Durch vorgegebene Bearbeitungstermine im Stud.IP Modul DoIT erhielten die TeilnehmerInnen zudem Unterstützung in ihrem Zeitmanagement auf dem Weg zum Referat. Eine andere Aufgabe im Seminar, die Erstellung eines Posters zu einer empirischen Untersuchung wurde durch ein Etherpad (Stud.IPad) unterstützt. Hier waren die Studierenden in Arbeitsgruppen gefordert, sich mit Hilfe eines Muster-Zeitplans selbst Termine zu setzen.

Abschlusspräsentation des Projekts

Laufzeit:
10/2012 - 03/2013

Förderung als stud-IP-Anwendungsszenario durch die Universität Bremen

eLearning II: Lernmodul „Ethnographische Methoden in der Anforderungsanalyse“

Maike Hecht, Yuliya Pysarenko (stud. Mitarbeiterin)

Vielen InformatikerInnen sind ethnographische/sozialwissenschaftliche Methoden, mit denen Menschen in ihren Alltagskontexten beobacht und interviewt werden, eher fremd. Im Rahmen der Anforderungsanalyse spielen diese Methoden aber eine wichtige Rolle. Ziel dieses eLearning-Projektes ist es, ein Lernmodul zu entwickeln, das Studierenden die Grundlagen einer ethnographisch inspirierten Feldforschung näher bringt und sie beim Erlernen der benötigten Kompetenzen unterstützt. Durch die Integration von Basistexten, Bildern, Filmbeispielen und interaktiven Übungen soll den Studierenden ein ungewohntes Thema einfach & anschaulich vermittelt werden. Das Lernmodul dient der selbstständigen Vor- und Nachbereitung der Inhalte sowie als Nachschlagewerk während praktischer Feldforschungsphasen - sowohl veranstaltungsbegleitend als auch im Selbststudium.

Laufzeit:
04.2010 - 09.2010

Förderung als stud-IP-Anwendungsszenario durch die Universität Bremen

 

Beratungsintensive Dienstleistungen im Internet

Maike Hecht

Viele Dienstleistungen werden heute verstärkt auch als „E-Services“ im Internet angeboten, bei denen sich die KundIn selbst bedient. Auffällig ist, dass auf diesem Wege Beratung als (Teilaspekt der) Dienstleistung nur unzureichend unterstützt wird und von Seiten der Informatik keine Konzepte für eine angemessene soziotechnische Gestaltung vorliegen. Das Dissertationsprojekt wird exemplarisch im Anwendungsbereich „Beratung von Berufsrückkehrerinnen“ die Anforderungen an ein System zur Beratungsunterstützung über das Internet in einem partizipativen Prozess erheben und prototypisch umsetzen. Dabei liegt das Augenmerk auf einer Integration von Online- und Offline-Beratungsansätzen.

Dissertation online verfügbar unter

http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:46-00102918-10

Laufzeit:
03.2009 - 02.2012

Förderung als Dissertationsforschungs- projekt durch die Universität Bremen

 

eLearning I: Kooperation in der Feldforschungsphase

Maike Hecht, Yuliya Pysarenko (stud. Mitarbeiterin)

Wie lässt sich die gemeinsame Feldforschung großer Gruppen technisch unterstützen? In diesem eLearning-Projekt wurde die Prüfungsplattform DoIT, die für eine getaktete Aufgabenstellung und -überprüfung konzipiert ist, zu einer Kooperations- und Übungsplattform umgewandelt. Die Studierenden wurden sukzessive an die Feldforschungspraxis herangeführt und in allen Teilschritten (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung, Auswertung und Reflexion der einzelnen Methoden) durch eine getaktete Aufgabenstellung und zeitnahe Kommentare der Lehrenden unterstützt. Parallel dazu wurde eine Peer-Review-Funktion genutzt, über die sich die Studierenden gegenseitig Feedback und Hilfestellung geben konnten. Durch den wechselseitigen Zugriff auf das erhobene Material entstand eine reichhaltige Sammlung von Ergebnissen, die für die gesamte Gruppe zugänglich war und eine gemeinsame Auswertung ermöglichte.

Laufzeit:
10.2009 - 03.2010

Förderung als stud-IP-Anwendungsszenario durch die Universität Bremen

 

Gender & Information and Communication Technology: Interdisziplinäre Vernetzung

Susanne Maaß, Heidi Schelhowe, Maike Hecht, Carola Schirmer, Bettina Rabe

Die heutige Informationsgesellschaft mit ihren diversen Informations- und Kommunikationsmedien bietet viele neue Möglichkeiten, an sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten teilzuhaben. Doch – abhängig z.B. von Klasse, Ethnizität, Alter und auch von Geschlecht - sind die Chancen noch immer ungleich verteilt. Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologie und die Fähigkeit sie zu nutzen sind notwendige Voraussetzungen für eine Teilhabe. Darüber hinaus ist Systemgestaltung als Aktivität mit hohem Prestige verbunden.

Die Untersuchung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Gender und IKT ist ein noch relativ junges Forschungsgebiet. Fragen sind z.B. Welche gesellschaftlich geprägten Annahmen und Werte werden in Informationstechnologie eingeschrieben? Wie wirkt sich Software-Design auf Arbeitsprozesse aus? Wie wird geschlechtliche Identität online gebildet? Welche Wirkungen hat die Technologieentwicklung auf globaler und lokaler Ebene?

Zur Vernetzung der weltweit verteilten ForscherInnen in diesem Gebiet wurde das 5. „European Symposium on Gender & Information and Communication Technology (ICT)“ organisiert, das vom 5. bis 7. März 2009 an der Universität Bremen stattfand. Rund 120 internationale TeilnehmerInnen beschäftigten sich mit dem Tagungsmotto „Digital Cultures: Participation – Empowerment – Diversity“.

Tagungsbericht (130KB - PDF)
GICT 2009 - Website

Laufzeit:
11.2008 – 04.2009

Finanzierung DFG

 

De-Gendering informatischer Artefakte

Corinna Bath

De-Gendering informatischer Artefakte:

Grundlagen einer kritisch-feministischen Technikgestaltung

Download http://elib.suub.uni-bremen.de/edocs/00102741-1.pdf

De-Gendering informatischer Artefakte ist ein Ansatz, der darauf zielt, einer Fortschreibung der strukturell-symbolischen Geschlechterordnung durch Technologie entgegenzuwirken. Die Dissertation schlägt Methoden für eine alternative Technikgestaltung vor, mittels derer problematische Einschreibungen von Geschlecht in informatische Artefakte vermieden werden können. Eine solche „Ent-Vergeschlechtlichung“ informatischer Artefakte setzt einen fundierten theoretischen Rahmen und eine differenzierte Analyse voraus.

Ausgehend von aktuellen Ansätzen der Geschlechterstudien und der Wissenschafts- und Technikforschung  (vor allem Butler, Latour, Haraway, Barad und Suchman) wird deshalb zunächst ein performatives Verständnis von Vergeschlechtlichungsprozessen als einer „Ko-Produktion von Technologie und Geschlecht“ entwickelt. Darauf aufbauend werden vier Dimensionen der Vergeschlechtlichung informatischer Artefakte auf der Basis vorliegender Analysen herausgearbeitet: 1. strukturell bedingte Ausschlüsse bestimmter NutzerInnengruppen von der Technologie, die häufig durch die so genannte „I-methodology“ in der Technikgestaltung zustande kommen, 2. Ein- und Festschreibungen der vorherrschenden geschlechterhierarchischen Arbeitsteilung, die oft auf unangemessenen Annahmen über weibliche und männliche Kompetenzen oder die Ignoranz der Geschlechterpolitiken im Anwendungsfeld zurückzuführen sind, 3. die Normalisierung von Geschlecht durch die explizite Repräsentationen von geschlechtlichen Körpern und Verhaltensweisen in Artefakten und 4. Geschlechterpolitik und Epistemologie der Modellierung und Grundlagenforschung in der Informatik, die mit De-Kontextualisierung, traditionellen Objektivitätsauffassungen und besonderen ontologischen Annahmen verwickelt sind. Jeder dieser Problematiken werden adäquate Methoden der Technikgestaltung, die auf ein De-Gendering zielen, entgegengestellt. Abschließend wird die entwickelte Methodologie als ein Beitrag zur umfassenderen Vision eines „Design für lebbare Welten“ im Sinne Haraways und Butlers dargestellt.

De-Gendering informatischer Artefakte. Grundlagen einer kritisch-feministischen Technikgestaltung. Dissertation am Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Bremen. 2009

 

 

Arbeits- und akteursorientierte Gestaltung computerunterstützter Kundeninteraktion

Florian Theißing

Shared Servicespace. Arbeits- und akteursorientierte Gestaltung computerunterstützter Kundeninteraktion. Dissertation am Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Bremen. Shaker, Aachen 2007.

Laufzeit:
2001 - 2006

Finanziert durch ein Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung

 

Computereinsatz und Arbeitsgestaltung in Call-Centern (ComCall)

Margita Zallmann, Florian Theißing

Die Arbeit von Call-Center-AgentInnen gilt als Frauenarbeit: eintönig, gering qualifiziert, wenig anspruchsvoll, schlecht bezahlt. Das Projekt ComCall beschäftigte sich besonders vor dem Hintergrund von Arbeitsmarkt- und Qualifizierungspolitik, Gesundheitsschutz an Bildschirmarbeitsplätzen und Software-Ergonomie mit Call-Center-Arbeit und ihrer technischen Unterstützung. Ziel war ein detailliertes Verständnis von Call-Center-Arbeit und die Entwicklung von neuen Konzepten zur Gestaltung der Arbeit von Call-Center-AgentInnen im Hinblick auf zukunftssichere, vielseitige, qualifizierte Arbeit mit möglichst geringen körperlichen und psychischen Belastungen.

In drei Bremer Call-Centern wurden das praktische Arbeitshandeln der Call-Center-AgentInnen sowie die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen der Aufgabenbearbeitung an exemplarischen Arbeitsplätzen beobachtet und analysiert. Die verwendete Software wurde von ExpertInnen und in Zusammenarbeit mit BenutzerInnen evaluiert. Die Untersuchungen ergaben überwiegend geringe Handlungsspielräume und hohe Belastungen durch besondere Konzentrationsanforderungen, Zeitdruck, unangemessen gestaltete Software und mangelnde Qualifizierung.  Auf der Basis dieser Ergebnisse wurden neue organisatorische, technische und qualifikatorische Konzepte entwickelt und in den Partnerbetrieben prototypisch erprobt.

Laufzeit:
1999 - 2002

Das Projekt wurde durch den Bremer Senator für Arbeit und den Europäischen Sozialfonds im Bremer Programm "Arbeit und Technik" gefördert

 

Die Gestaltung von Bibliothekswebseiten zur Förderung der Interaktion von BibliothekarInnen und BenutzerInnen

Carola Schirmer

Literaturrecherchen werden mit der Beratung durch BibliothekarInnen erheblich ergiebiger als ohne Beratung und entwickeln sich häufig zu einem Lernprozess für die BibliotheksbesucherInnen. Zumeist führen BenutzerInnen ihre Recherchen allerdings allein mit Hilfe der Kataloge von Bibliotheken und weiteren Datenbanken durch. Auf der Basis von Erkenntnissen der Genderforschung gehe ich davon aus, dass die Arbeit von BibliothekarInnen als traditionelle Frauenarbeit der Gefahr unterliegt, „unsichtbar“ zu bleiben und dass diese Unsichtbarkeit sich auf die Entwicklung von Technologien auswirkt. Daher wird das soziotechnische System von Beratung und Schulung in Bibliotheken analysiert. Unter Einsatz partizipativer Verfahren sollen Möglichkeiten der Gestaltung von Bibliothekssoftware gefunden werden, die einerseits die Arbeit von BibliothekarInnen sichtbar und damit zugänglicher machen und andererseits die Informationskompetenz der NutzerInnen fördern.

Dissertationsvorhaben